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Willkommen zum OLCA-Jahresbericht für 2014

Hallo liebe Leser,

eines ist gewiss: die Jahreszahl 2014 wird sich für immer in unserem Gedächtnis in die Reihe der absolut unvergesslichen Jahre 2001 (OLCA-Beginn) und 2006 (Heirat) einbrennen, denn die vergangenen 12 Monate waren proppevoll mit großen Veränderungen ausgefüllt. Und das bei allen Mitgliedern unserer Familie ... ohne Ausnahme.

Manchmal ging es dabei sogar wie auf einer Waage zu: ein Gewinn zog in relativ kurzer Zeit einen Verlust nach sich, was sich am Ende aber wiederum als erneuten Gewinn entwickelte usw.

Der einschneidendste Trend des Jahres war bei den OLCAs definitiv das Packen von Umzugskartons und Verstauen von Hausrat, denn das musste sogar jedes Familienmitglied dieses Jahr mindestens einmal machen.

Andrea hat damit im Sommer als Erste von uns vieren angefangen. Zuvor wählte sie noch Anfang des Jahres quasi als Aufwärmprogramm ein dreimonatiges Auslandspraktikum bei einer Lokalzeitung in Mulhouse im Rahmen ihres Studiums, doch schon im Anschluss an ihre Rückkehr nach Dresden kümmerte sie sich um ein neues Zimmer im Studentenwohnheim, weil sie sich auf ihren 11 Quadratmetern nicht mehr so richtig wohl fühlte. Also sortierte sie im Juni ihr Hab und Gut, packte das, was sie behalten wollte, in Umzugskartons und lagerte alles übergangsweise im Keller der Casa OLCA aus. Am Tag des eigentlichen Umzugs stellte sich dann sogar heraus, dass diese Zwischenstation unabdingbar war, denn als Andrea ganz brav unter Berücksichtigung aller Auflagen ihr Zimmer an den Hausmeister übergab, war ihr neues, 26 Quadratmeter großes Zimmer im 16. Stock und in direkter Uninähe noch nicht von der vorherigen Bewohnerin freigeräumt worden. Unser Kind stand im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße. Natürlich zog sie für die Übergangswoche erst einmal bei ihren Eltern ein und als sie dann endlich die langersehnten Zimmerschlüssel ausgehändigt bekam, verließ sie die Casa OLCA wieder und die Kisten den dortigen Keller.

Als nächste Umzüglerin war Ende September Stephanie an der Reihe, denn sie ist im Februar 18 Jahre alt geworden, hat im Sommer ihr Abitur mit einem echt tollen Ergebnis von 1,8 bestanden und sich daraufhin für ein Studium der Geowissenschaften in Potsdam angemeldet. So musste auch sie nach so vielen Jahren in ihrem Jugendzimmer mit dem Packen ihrer Sachen beginnen und wie bei ihrer Schwester lief am Ende ebenfalls nicht immer alles so glatt wie gedacht. So bekam sie zwar schon am 30. September ihre Haustürschlüssel in die Hand gedrückt, allerdings musste sie noch ein paar Tage in einem leeren Zimmer mit Bett, Schreibtisch und Schrank aus dem Rucksack leben, denn der von Olga, Carsten und Andrea durchgeführte Möbel- und Kistentransport mit einem 4,30 m langen Mercedes Sprinter Kastenwagen von der sächsischen in die brandenburgische Landeshauptstadt konnte terminlich erst am Tag der Deutschen Einheit erfolgen. Es war bestimmt eine sehr schwere bzw. langweilige Zeit für Stephanie, denn ohne Habseligkeiten, ohne Unterhaltungselektronik und ohne Kontakt in einer völlig fremden Umgebung vergehen die Stunden bekanntlich noch sehr viel langsamer. Als das Studium dann endlich begann, hat sie natürlich schnell Anschluss gefunden, ist einem Volleyballverein beigetreten und kann sich heute mit etwas Uni-Stundenplan und vielen Freizeitaktivitäten über Langeweile nicht mehr beklagen. Ach ja, Student(in) müsste man wieder sein ... *seufz*

Dass aber auch die Erwachsenen schon parallel zu Stephanies Aktivitäten mit dem Ausräumen des Hauses beginnen würden, war eine der größten Überraschungen des Jahres. Zwar stand von Anfang an nach dem Auszug der Kinder der Verkauf der Immobilie als fester Bestandteil unseres Auslandsaufenthalts auf dem Plan, aber dass bereits der dritte Privatkontakt die Casa OLCA kaufen würde, hat uns positiv überrollt. Am 13. Juni hatten wir die erste Hausbesichtigung mit den beiden Interessenten und bereits zwei Tage später war auf unserem Anrufbeantworter die Nachricht zu hören, dass sie das Haus gerne kaufen würden. Schon Ende August wurde der Vertrag beim Notar unterschrieben und am 15. November musste unser Hausrat mit Unterstützung von Freunden in einen 7,5-Tonner zunächst in Briesnitz ein und im 9 km entfernten Stadtteil Striesen wieder ausgeladen werden. Warum am Ende der Verkauf so schnell und unkompliziert über die Bühne ging? Weil bei dem Unterfangen einfach alles passte: die Chemie zwischen den Käufern und uns stimmte auf Anhieb, wir hatten preislich keine Differenzen zu beseitigen, unsere Lieblingsnachbarn bekamen als Nachfolger die Leute, welche sie uns selbst empfohlen haben und als i-Tüpfelchen konnten wir von den Käufern als Nachmieter eine Wohnung in einem unserer Wunschstadtteile übernehmen. Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings, dass wir unseren Hausstand von über 140 auf 60 Quadratmeter zu reduzieren hatten, was besonders der Frauenseite des nun auf zwei Personen geschrumpften OLCA-Kerns sichtlich schwer fiel. Dank zahlreicher Hausratsichtungen mit Kindern und Freunden samt Verschenkoption, von uns immer liebevoll "Plünderpartys" genannt, wurden viele Sachen, an denen man zwar irgendwie hing, aber die man dennoch nicht notwendigerweise für die spätere Auswanderung gebrauchen würde, gut untergebracht - vor allem betraf das jede Menge Bücher. Im Vorfeld kamen natürlich zuerst noch viele Arbeiten auf uns zu, die wir glücklicherweise mit Hilfe von Freunden und Dank Carstens Detailorganisation wie geplant durchführen konnten. Unzählige Wertstoffhoffahrten mit einem bis unter das Dach vollgestopften KIA brachten eine erlösende Grundordnung ins Haus und in die Einpackaktionen, Gundel und Peter halfen nach der Wohnungsübergabe am 3. November beim Streichen der Wohnung, sodass die Grundrenovierung tatsächlich in ein paar Tagen abgeschlossen werden konnte, Manfred unterstützte uns mit seinem Lieferwagen und einem Samstagseinsatz bei der Verlegung des Lebensmittelpunktes ins noch leere Aparatamento OLCA, sodass wir schon ab dem 9. November die erste Nacht im aufgebauten Bett verbringen konnten und Katrin, Axel, Erik und Torsten schleppten schließlich mit uns schon am 15. November den kompletten Hausrat, der bis dato noch in der Casa OLCA verblieben war, in den ersten Stock der Tittmannstraße 38. Ab da mussten wir "nur noch" die Möbel an die auf Papier zurechtgerückten Stellen positionieren, Wände perforieren, wobei Carsten zum ersten Mal in seinem Heimwerkerleben Stromleitungen angebohrt hat (gleich drei Mal!), die Haustechnik wieder in Gang setzten und etliche Meter Kabel verlegen, ein paar neu gekaufte Kleinmöbel bzw. Bretter zusammenbauen, Einigung über die Wanddekorationen finden und letztendlich diese auch an den vorgesehenen Orten anbringen. Die wirklich allerletzten Handgriffe wurden noch am Vormittag des 24. Dezember erledigt, denn zum ersten Besuch der Kinder an Heiligabend sollte der Wohnungswechsel komplett abgeschlossen sein. Nebenbei haben wir auch noch das Haus einer Grundreinigung unterzogen und planmäßig am 30. November samt Schlüssel, Garten und Hinweis- bzw. Tippliste übergeben können. Damit wurde das eigentlich sehr umfangreiche Kapitel "Umzug" in nur zwei Monaten vollendet und wir haben uns wirklich schon richtig gut in die neue Situation einleben können ... es gefällt uns hier und wir fühlen uns pudelwohl!

Apropos Eingewöhnung und Trennung von Liebgewonnenen, denn Carsten musste sich insbesondere schon in der ersten Jahreshälfte von einigen Sachen mehr oder weniger unfreiwillig verabschieden. Seit 2007 blieb er im Halbschuhbereich immer nur dem "Memphis One Nr. 1311430" von Deichmann treu, doch 2014 hat man dieses Modell dann leider endgültig aus dem Programm genommen. Jetzt, nach insgesamt bestimmt 15 Paaren, musste er sich schweren Herzens für ein neues Fußkleid entscheiden und hofft inständig, dass ihm dieses wenigstens genauso lange erhalten bleibt. Zudem verabschiedete er sich im Februar von einem seit 2001 treuen Begleiter der Familie, auf dem alle OLCAs immer zuverlässig ihre Daten abspeichern konnten: der Datenserver DAUERBRENNER. Nun kümmert sich unter seiner Administration ein neumodisches Gerät namens NAS darum, dass alle Fotos und andere private Daten ausreichend Platz haben und über das Heimnetzwerk schnell wiedergefunden werden können.

Aber die wohl schwerste und langwierigste Trennung für uns Erwachsene begann Ende des ersten Quartals und dauerte gleich mehrere Monate an. Unser Durchhalten hat sich am Ende aber auf jeden Fall ausgezahlt, denn nun zeigt die Hauswaage beim Herrn des Hauses 25 kg weniger als zu Beginn des Jahres an und bei der Frau des Hauses sind es zwar nur 15 kg geworden, aber auch sie ist damit mehr als zufrieden. In 2014 galt als Prämisse noch das Halten der neuen Gewichtsklassen, doch in 2015 wird von beiden schon das Unterschreiten des nächsten Zehnerschrittes angepeilt - bei Carsten bedeutet das immerhin ein Erreichen des uHu-Bereiches ... denn unter Hundert hat er schon seit seiner Pubertät nicht mehr gewogen!

Der letzte hier erwähnte Verlust soll die schlechte Nachricht am Morgen des 2. März sein. Walja ruft in Dresden an und muss ihrer Schwägerin mitteilen, dass die Mutter in der Nacht verstorben ist. Damit sind nun beide OLCAs komplette Vollweisen und Andrea ist das letzte OLCA-Familienmitglied, welches Olgas Mutter während ihres Ukraine-Praktikums Ende 2013 noch lebend gesehen hat.

Es gab in 2014 aber auch Veränderungen für alle OLCAs, welche glücklicherweise nicht so immens und einschneidend waren:

Olga hat sich seit Februar zu einer recht treuen Besucherin der "Phrase4" in der VeränderBar erwiesen und erreichte damit ganz nebenbei die Rolle der Haus- und Hoffotografin der vierköpfigen Autorentruppe, welche dem Publikum bei diesen monatlichen Veranstaltungen immer je zwei ihrer Kurzgeschichten vorlesen.

Auch unsere Kinder hatten dieses Jahr eine große Berührung mit Kultur gehabt, denn beide jobbten in den Sommermonaten auf der internationalen Ausstellung für zeitgenössische Künste OSTRALE. Ihre Aufgaben lagen zum einen in der Führsorge für den ihnen zugeteilten Bereich und zum anderen für die Fragen der Besucher zur Verfügung zu stehen. Stephanie bekam sogar ein paar Führungen mit Schulklassen und anderen Gruppen zugeteilt. Auch wenn bei der Stundenabrechnung und Entlohnung nicht immer alles glatt lief, hatten beide Mädels sehr viel Spaß an dieser Arbeit, was nicht zuletzt auch an den tollen Arbeitskollegen lag, mit denen man wohl so manchen Plausch halten konnte.

Was sich für Olga, Carsten und Stephanie extrem verändert hat, sind auf jeden Fall die Fahrgewohnheiten, vor allem, seit wir Erwachsenen in die Wohnung eingezogen sind. Die Innenstadtnähe und gute Erreichbarkeit einer Haltestelle lässt uns immer häufiger zu Gunsten für Fußmärsche (ca. 50 min bis zum Altmarkt) oder eine Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs entscheiden. Und auch Carsten ist aufgrund der Nähe zur seiner Arbeit seit November zu einem passionierten Radfahrer geworden, sodass der SMART in einer extra angemieteten und ca. 20 min zu Fuß entfernten Tiefgarage eingelagert wurde. Derzeit wird das OLCA-Mobil zwar noch gelegentlich über Dresdens Straßen gejagt, insbesondere, um den Motor geschmeidig und die Batterie am Leben zu halten, aber spätestens im Sommer werden die Cabriovorzüge bestimmt wieder vermehrt zum ein oder anderen Ausritt in die Ferne verführen. Selbst Versorgungseinkäufe können jetzt ganz entspannt zu Fuß erledigt werden, denn bis zum nächsten Kaufland laufen wir sage und schreibe gerade mal 1 Minute. Um den riesigen und bis dahin völlig unbekannten Verkaufsraum einmal richtig kennenzulernen, haben wir uns Ende November ca. 2 Stunden Zeit zum Abschlendern aller Regale und Gänge genommen. Jetzt kennen wir uns dort richtig gut aus und können zielstrebig die Waren des täglichen Gebrauches in den großen Einkaufswagen oder den mitgebrachten Weidenkorb legen ... Rotkäppchen lässt grüßen!

Olga bekam Anfang Dezember ihren neuen Dienstwagen und durfte sich gleich in mehreren Handlungsabläufen drastisch umgewöhnen. Zwar ist sie der seit 2004 ausgesuchten Marke und dem Modell treu geblieben, aber die neueste Version des KIA Carens brachte dennoch einige Überraschungen in der Ausstattung mit sich, an welche man sich erst einmal gewöhnen musste: im Gegensatz zu seinen Vorgängern gibt es jetzt eine Hand- statt einer Fußtrittbremse und auch der Rückwärtsgang ist nun ganz anders einzulegen. Zum Glück ist der Ausräum- und Umzugsprozess bis dahin schon abgeschlossen worden, denn auch der Kofferraum ist nun wesentlich kleiner bzw. die Heckklappe etwas schmaler. So mancher Sessel, so manches Brett und so mancher Kistenstapel hätte jetzt bestimmt keine Chance mehr.

Stephanie darf seit ihrem 18. Geburtstag im Februar ohne Begleitperson Auto fahren, allerdings wird die anfängliche Euphorie durch einen ungeschickten Parkrempler jäh gestoppt. Für einen Fahranfänger ist so etwas natürlich keine angenehme Erfahrung und auch die entstandenen Reparaturen von ca. 4000 Euro an beiden Autos machten ihr wohl erst einmal so richtig bewusst, welche Verantwortung das Führen eines teuren Fahrzeugs mit sich bringt. Aber zum Glück ist alles gut verlaufen und die Sache abgehakt, dennoch fährt sie jetzt sehr viel seltener mit fremden Autos.

In die "Ferne" gereist sind wir natürlich dieses Jahr auch wieder - um genau zu sein gleich drei Mal:

Unseren 8. Hochzeitstag im Februar verbrachten wir im Frankenländle. Dank der vielen Ausflüge von der Unterkunft im gemütlichen Örtchen Schnaittach zu den Zielen Augsburg, Nürnberg, Bayreuth, Würzburg, Nördlingen, Rothenburg ob der Tauber, Ulm, Bamberg und zum Technikmuseum in Sinsheim, konnten wir in etwas mehr als einer Woche einen tiefen Einblick in das Leben von Franken und Schwaben bekommen. Besonders in Erinnerung werden uns das Wiedersehen mit Carstens Verwandtschaft, das schnuckelige Städtchen Nördlingen, die netten Gespräche mit unserem Wimdu-Gastgeber, der Größenwahn der Nazis in Form des Nürnberger Reichsparteitagsgeländes und natürlich die umwerfende Ausstellung des Auto- & Technikmuseum Sinsheim bleiben.

Im Mai gönnten wir uns aus einer Reiselaune heraus ein verlängertes Wochenende in NRW, denn auch dort gab es noch ein paar Ziele, welche wir schon seit geraumer Zeit besuchen wollten, aber aus zeitlichen Gründen und anderen Plänen bei den vorherigen NRW-Fahrten nie geschafft haben. Ausgehend von unserem Hotel in Dortmund machten wir Ausflüge nach Xanten und zum dortigen Archäologischen Park bzw. Römermuseum, nach Münster und umrundeten zu Fuß den Aasee, in den Teutoburger Wald, um die Höhepunkte Externsteine und das Herrmannsdenkmal zu sehen, zur Möhnetalsperre und nach Wuppertal, um wenigstens einmal im Leben mit der dortigen Schwebebahn gefahren zu sein.

Für unseren großen Jahresurlaub im September planten wir eine Rundreise durch das Land, welches in den 80ern einmal von Hape Kerkeling bei der Sketchsendung Känguru als "Lang und weilig" beschrieben wurde - Norwegen. Beides hat sich zwar bewahrheitet, aber langweilig war es dort nie! Wir sahen eine atemberaubende Natur, die weltweit bekannten Fjordlandschaften, Norwegens Großstädte mit Kleinstadtcharakter und haben auf der Tour viele wahnsinnig nette Menschen kennengelernt oder sogar bewusst besucht. Am Ende schlug sich die Strecke zwischen Dresden, Kopenhagen, Göteborg, Oslo, Lillehammer, Trondheim, Geirangerfjord, Ålesund, Lavik am Sognefjord, Bergen, Stavanger, Kristiansand, Flensburg und zurück nach Dresden mit 4973 gefahrenen Kilometer auf dem Tacho und mit 5817 durchzuforstenden Digitalfotos auf dem NAS nieder. Wir haben aber trotz der vielen Warn- und Hinweisschilder während der drei Wochen weder Trolle noch Elche gesehen ... schade.

Bis nach Brasilien haben wir es persönlich leider nicht geschafft, doch via Fernsehberichterstattung und Live-Übertragungen bekamen wir einen Einblick in dieses große Land, in dem die Deutsche Nationalmannschaft in 2014 verdient den Fußballweltmeistertitel geholt hat. Wie auch schon die letzten Jahre mit WM und EM sahen wir uns alle Spiele von Jogis Mannen sowie ein paar andere Begegnungen an und haben uns am Ende natürlich sehr über das Finale gefreut. Beim Rückblicken denken wir sofort wieder an das erlösende Finaltor von Götze und den völlig überraschenden Spielverlauf gegen den sonst so starken Gastgeber.

Wer uns kennt, weiß zudem, dass wir immer wieder am Leben anderer in Deutschland und fernen Ländern interessiert sind und uns gerne mit Leuten über CouchSurfing treffen, Freunde von Nah und Fern zu uns eingeladen oder uns auch mal einfach nur auf einen Schwatz mit ihnen verabreden. Es tut dabei immer gut, wenn man gute Freunde wiedersehen kann und natürlich ist es nach wie vor spannend, neue Menschen und Mentalitäten kennenzulernen. In diesem Jahr überwiegt sogar die Zahl der Wiedergesehenen gegenüber der Kennengelernten, denn wir trafen uns mit Eugene aus Adelaide (zuletzt bei unserer Australienreise in 2010), Anne und Nao aus Frankreich (zuletzt im Sommer 2006), Kerstin aus Großenhain (zuletzt im Februar 2013), Kasia und Rafal aus Breslau (zuletzt bei unserer Breslau/Krakau/Auschwitz-Fahrt im Mai 2013) sowie Michi und Tore aus Trondheim (zuletzt 2005 in Duisburg). Zu unserem neuen Freundeskreis gesellen sich nun Kerstin und Michael aus Wiesbaden sowie die zwei CouchSurferinnen Valerie und Charlotte aus Quebec, Kanada.

Natürlich gibt es von allen diesen Treffen auch viele Erinnerungsfotos, denn Olgas Knipsleidenschaft hat immer mehr Fahrt aufgenommen und irgendwie ganz neue Dimensionen angenommen. Sie zieht nicht nur ganz gewissenhaft ihre Monatsprojekte (Highlight des Jahres war definitiv im Juni das Ablichten von 71 Brunnen und Wasserspiele in bzw. um Dresden) trotz des Umzugs und anderer widrigen Umstände durch, sondern wird mittlerweile auch von Leuten angefragt, ob sie nicht Bilder von Freunden, Hunden, Hochzeiten, Veranstaltungen, Kindern, Pärchen, Geschwistern und sogar von hüllenlosen Personen machen könnte. Einerseits erfüllt sie das entgegengebrachte Vertrauen natürlich sichtlich vor Stolz, aber andererseits bietet ihr das auch extrem viele Möglichkeiten, um Neues auszuprobieren und das angeeignete Wissen immer wieder routinemäßig anzuwenden. Leider ist mit dem Hausverkauf auch die Chance der Nutzung eines eigenen Fotostudios weggefallen, aber selbst in der neuen Wohnung findet sich immer mal ein Plätzchen, wo Carsten mittels MacGyver-Bastelaktionen Vorhänge und Lichtinstallationen aufbauen kann. Nur das hochklappbare Podest und die fast 5 Meter breite Vorhangfront sind so schnell nicht ersetzbar. Dass der im April zugezogene Familienneuzugang Heidi (Körpergröße 176 cm, Traummaße 82-66-88, schwarzbraune, 60 cm lange Haare im Farbton T2/33#) mit umgesiedelt ist, versteht sich von selbst, denn schließlich braucht Olga immer noch ein Lichtmodel und Testobjekt mit der Standfestigkeit einer Schaufensterpuppe.

 
Nun, wenn wir so auf das Jahr 2014 zurückblicken, war das wahrlich ein außergewöhnliches Jahr. Die Familie ist zwar leider nicht mehr komplett unter einem Dach vereint, bleibt aber trotzdem nicht zuletzt dank diverser moderner Kommunikationsmöglichkeiten ständig im Kontakt und unterstützt sich auch weiterhin gegenseitig, wo sie nur kann. Um den Vergleich zu Beginn dieses Jahresberichts wieder aufzugreifen, bleibt abschließend doch die Erkenntnis, dass sich unsere Waage der Ereignisse bedeutend mehr in Richtung Gewinn- statt in Verlustrichtung neigt. Oder wie seht ihr das?

 
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen denen bedanken, die uns durch die 365 Tage des Jahres hindurch persönlich, virtuell sowie gedanklich begleitet haben und bis zu dieser Textstelle der Zusammenfassung des OLCA-Lebens durchhielten. Zwar sind vom Jahr 2015 schon wieder viele Wochen angebrochen, aber dennoch wollen wir es uns nicht nehmen lassen, euch für das aktuelle Jahr genauso viel Freude und Entspannung zu wünschen, wie wir bislang erleben durften. Anfang 2016 werden wir sicherlich wieder in gewohnter Art und Weise über die Höhen und Tiefen der vier OLCAs berichten.

Bis dahin wünschen wir allen Lesern noch eine schöne Zeit und immer ein glückliches bzw. ruhiges Händchen bei der Gleichgewichtseinstellung der eigenen Waage.  

              Olga & Carsten

   Dresden, März 2015