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Willkommen
zum OLCA-Jahresbericht für 2013 | |
Hallo liebe Leser, Jahr für Jahr erleben wir alle viele verschiedene Höhe- und Tiefpunkte. Mal erreichen wir einen Gipfel, mal schweben wir auf Wolke Sieben und ab und zu passiert es leider auch, dass wir am Rande eines Abgrundes stehen oder das Ende einer Talsohle herbei sehnen. Das Leben der OLCAs unterscheidet sich in dieser Hinsicht überhaupt nicht von dem der Anderen. Deshalb haben wir uns mal erlaubt, das Jahr 2013 in eine topografische Karte zu packen und unsere treuen Leser auf eine kleine Wanderung mitzunehmen. Natürlich brechen wir gleich zu Anfang auf zum Erfolgsgipfel Motivation muss schließlich sein. Auf seiner Spitze haben wir auch in diesem Jahr jeder einmal Platz nehmen können, denn alle OLCAs hatten in den letzten 365 Tagen mindestens einen persönlichen Erfolgsmoment. Zwei Mitglieder unserer Familie haben zum Beispiel ihre Führerscheine bekommen. Stephanie bestand sowohl die theoretische als auch die praktische Prüfung gleich beim ersten Mal und bekam nach mehrmonatiger Anstrengung im September die langersehnte "Fahrerlaubnis mit 17" ausgehändigt. Carsten hatte es da im April schon etwas einfacher und bekam seine Fleppe wesentlich schneller und vor allem günstiger, denn nach nur einer kurzen Einweisung und einer halbstündigen Fahrt war er stolzer Besitzer eines Panzerführerscheins. Stephanie stieg nach ihrer praktischen Prüfung mit breitem Grinsen aus einem VW Golf und Carsten kämpfte sich nach absolvierter Fahrt über das Trainingsgelände überglücklich aus einem Bergepanzer vom Typ T55-T. Andrea entgeht derzeit für ein halbes Jahr jeglicher Prüfungsaufregung, denn sie entschied sich, im Wintersemester 2013/14 ihre Praktika für Russisch und Französisch durchzuführen. Nun weilt sie noch für ein paar Wochen in Mulhouse im Elsass, im alten Jahr aber genoss sie drei wunderschöne und unvergessliche Monate in Charkow in der Ukraine. Glücklicherweise hat sie Olgas Heimatstadt und Geburtsland noch vor der bis heute anhaltenden, politischen Krise erlebt und lernte somit von September bis November ungetrübt Land, Leute, Gepflogenheiten und die Krim kennen. Zudem konnte sie ihre Russischkenntnisse enorm verbessern und ihre Familie mütterlicherseits besuchen. Bleiben wir doch noch kurz bei der Sprache: Stephanie bestand fast genau so gut, wie einst ihre große Schwester, die freiwillige Prüfung "Diplôme d'Etudes en Langue Française" (DELF) für die Sprachstufe B1. Und Olga hat in den beiden vergangenen VHS-Semestern insgesamt drei Mal als Lehrerin den "Reaktivierungskurs Russisch" leiten dürfen - eine Teilnehmergruppe durch das 1. und 2. Semester und eine zweite Gruppe seit Oktober als Ersties. Natürlich macht ihr diese Arbeit sehr viel Spaß, aber durch das Unterrichten an zwei Abenden in der Woche (immer dienstags und donnerstags) nicht zuhause zu sein, belastet auf Dauer doch ein wenig die Freizeitgestaltung und lässt viele kleinere Aufgaben auf noch weniger Wochentage zusammenrücken. Und Olgas Erfolgsgipfel ? Der verteilt sich dieses Jahr wohl auf die gesamten 52 Wochen, denn sie ist immer noch Feuer und Flamme für ihr Fotohobby. 2013 wuchs der Technikzoo erheblich und es ergaben sich wieder sehr viele Gelegenheiten, den Auslöser zu drücken. Für eine etwas ausführlichere Vertiefung müssen wir allerdings einen kleinen Abstecher in die Fotolagune machen. Dass in unserem Haus viel und gern fotografiert wird, dürfte vermutlich niemanden mehr von euch sonderlich überraschen. Olga verbringt nach wie vor viel Zeit mit ihrer Spiegelreflexkamera und hat sogar, um am Ende noch mehr aus den Bildern herausholen zu können, einen weiterführenden Kurs über Bildbearbeitung mit Photoshop Elements besucht. Ihre, nur so aus ihr heraussprudelnden Ideen konnte sie dank tatkräftiger Unterstützung von Familie und Freunden, welche sich immer wieder bereitwillig für ihre Fotoprojekte, wie z.B. das monatliche Thema, Exkursionen zu besonderen Anlässen und Studioaufnahmen, "geopfert" haben, problemlos umsetzen. Es ist durch ihre stetig ergänzte Studioecke mittlerweile auch etwas einfacher geworden, denn neben dem Weiß der Wand gibt es inzwischen auch dauerhaft installierte Hintergrundvorhänge in Weinrot und Schwarz. Weitere Stoffe in Himmelblau, Royalblau und Weiß werden je nach Einsatz auf- und abgebaut. Das wohl umfangreichste Fotoprojekt des Jahres ist aber zweifelsohne das Begleiten der Irish Dance Company zu einigen ihrer Auftritte. Ob in deren Trainingsraum, auf einer Gesundheitsmesse, auf Straßenfesten in Pesterwitz, am Elbufer oder an zwei Wochenenden anlässlich des St. Patrick's Days auf einem Dampfer der Weißen Flotte sowie im Golfclub Possendorf, Olga versuchte stets die schnellen Tanzschritte bei mehr oder weniger schummrigen Licht auf den Fotochip zu bannen. So schlecht kann sie sich dabei nicht angestellt haben, denn auch für 2014 sind schon wieder einige Hüpf- & Knips-Termine fest im Terminkalender verankert. Und zwischendrin begrüßt Olga immer wieder mal menschliche und tierische Models sowie Pärchen in ihrem Fotostudio, wo sie unter anderem auch schon zweimal auf den Hund gekommen ist - herzlichen Dank an den Rhodesian Ridgeback Leon und den Chihuahua Rumo bzw. an deren Fütterer. Durch eine Fotowanderung am 1. Mai in der Sächsischen Schweiz zusammen mit anderen Fotografen, einen nächtlichen Stadtrundgang durch Dresden für eine Langzeitbelichtung, eine Tour zur Bastei um 4 Uhr in der Früh, den Urlaub in der Schweiz und diverse Herbst- bzw. Weihnachtsspaziergänge konnte der Bilderfundus aber auch mit zahlreichen Aufnahmen von der Außenwelt aufgestockt werden. Zudem stolperten wir im Januar bei Facebook über eine Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, mittwochs um 17:30 Uhr weltweit mit einem Foto die gerade vorherrschende Situation in einem Bild festzuhalten. Das Projekt hat uns beide sofort in seinen Bann gezogen und so sind im letzten Jahr insgesamt 76 Fotos aus dem teilweise gemeinsamen, oft aber auch vom arbeitsbedingt getrennten OLCA-Leben zu diesem einen Zeitpunkt entstanden. Es ist schon erstaunlich, was man so um sich herum entdecken kann, wenn man sich einfach nur mal ein wenig genauer umschaut. Apropos Schauen da verlassen wir mal die Lagune und begeben uns in die Filmlandschaft. Wir verbringen nach wie vor recht viel Zeit damit, uns Filme verschiedener Genres anzusehen. Da uns aber die zunehmende Werbung und das abnehmende Niveau im TV nicht passen, kommt es mittlerweile äußerst selten vor, dass wir diese im Fernsehprogramm suchen. So haben wir im Jahr 2013 nur noch insgesamt zweimal einen Streifen vom Anfang bis zum Ende angeschaut (zum Vergleich: im Vorjahr waren es noch 8). Auch unsere Kinogänge (18 Besuche) sind aufgrund der stetig steigenden Preise wegen technischer Zugaben, die wir aber für unseren Filmgenuss eigentlich nicht brauchen, deutlich weniger geworden. Mehr als 7 bis 8 Euro sind wir einfach nicht gewillt, für eine Kinokarte zu zahlen, doch z.B. beim ersten Hobbit in 3D, mit 24 Bildern pro Sekunde und im erlauchten VIP-Logenbereich haben manche Zuseher bis zu 16,50 Euro hingeblättert - in unseren Augen ein Wahnsinn! Deshalb nutzen wir derzeit verstärkt das Angebot des DVD-Versenders "Lovefilm", aus dem wir uns eine nette Mischung aus Blockbustern und Independentfilmen für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zusammenstellen. So sind wir zusammen mit den DVDs aus unserer eigenen Sammlung auf 122 Streifen gekommen macht am Ende insgesamt 142 Filme für die Statistik. Diese hohe Anzahl ist u.a. aber auch damit begründet, dass Olga den Wunsch geäußert hat, einmal alle Teile von James Bond anzugucken. Über das Jahr verstreut flimmerte somit von "James Bond jagt Dr. No" mit Sean Connery über "Leben und sterben lassen" mit Roger Moore und "GoldenEye" mit Pierce Brosnan bis "Skyfall" mit Daniel Craig die markante Vorstellungsphrase "Bond, James Bond." über den Bildschirm - insgesamt 24 Mal. Außerdem wurde Olga in die Welt der Filme aus Carstens Jugendzeit entführt und kennt nun beispielsweise seine drei Lieblingswestern ("Die glorreichen Sieben", "Rio Bravo" und "El Dorado") und inzwischen ganz viele, wenn auch noch nicht alle Abenteuer von Franz Meersdonk und Günther Willers aus der Lastwagenfahrer-Serie "Auf Achse". Olgas Kindheitsserie "Vier Panzersoldaten und ein Hund" muss noch ein bisschen warten. Zwischendurch hat sie allerdings ihren Fundus an Fremdsprachen-DVDs aufgefüllt und somit warten jetzt neben vielen russischen auch einige polnische Filme darauf, endlich mal angesehen zu werden. Wenn da nur nicht ständig das Zeitproblem im Arbeits- und Familienalltag wäre Deshalb nun auch gleich der Sprung von der Landschaft ans Meer - um genauer zu sein, auf die Partyinsel. Denn dorthin rettet man sich ja nur allzu gerne von den nervigen Alltagsaufgaben. Die Feste werden schließlich gefeiert, wie sie zeitlich fallen. Da der Hase zu Ostern inzwischen die Haushalte mit jüngeren Kindern bevorzugt, luden wir einfach ein paar Erwachsene zu uns zum Brunchen ein. Sie waren aber viel besser als jeder Mümmelmann, denn unsere Freunde brachten nicht nur bunte Eier mit, sondern bestückten das Buffet ganz großzügig mit lauter Leckereien. Andreas ursprünglicher Plan, ihren 20. Geburtstag an der Elbe zu feiern, fiel buchstäblich ins Wasser, denn erst kam der Regen und im Anschluss daran die Flut. Also hat sie ihre Feier kurzerhand in unser Wohnzimmer verlagert, denn das Wohnheim ist definitiv zu klein für solche Aktivitäten. Wie jedes Jahr am 4. Juli feierte Olga ihren ganz persönlichen Unabhängigkeitstag. Im Jahr 2013 erreichte sie das zeitliche Gleichgewicht zwischen ihrem Leben in der Ukraine und in Deutschland, denn vor 21,5 Jahren ist sie 21,5 Jahre alt über die deutsch-polnische Grenze in die neue Wahlheimat gekommen. Unsere Gäste mussten sich das Festessen durch Auflösen eines kleinen Rätsels verdienen, bei dem an einem Zeitstrahl 44 Karten mit Weltereignissen auf der einen Seite und wichtige Dinge aus Olgas Leben auf der anderen Seite dem jeweiligen Jahr zugeordnet werden sollten. Dabei waren 22 Karten in Kyrillisch und 22 in lateinischen Buchstaben geschrieben und am Ende sollte es für alle ein leicht verdientes Essen werden - schließlich kennt man sich ja mittlerweile sehr genau. Apropos Essen, die Teilnehmer der Russisch-Reaktivierungskurse waren so sehr an der russischen Küche interessiert, dass kurzerhand zwei Restaurantbesuche und ein Kochabend mit in den Unterricht eingewebt wurden. Dieses Jahr fiel Olgas Geburtstag auf einen Dienstag und am Ende dehnten sich die großen und kleinen Feierlichkeiten und Geschenkübergaben irgendwie über die gesamte Restwoche aus: am eigentlichen Tag zusammen mit den Arbeitskollegen, abends mit den Kursteilnehmern in der VHS und spätabends kurz mit der Familie zu Hause, am Donnerstag mit der anderen Russischgruppe, am Freitag noch einmal gebührend mit der engsten Familie bei einem leckeren Auswärtsessen und am Samstag mit allen Freunden in der Casa OLCA. Und am Sonntag danach war schon 1. Advent und die Advents- und Weihnachtszeit wurde eingeläutet. Zum Glück wird diese aber von Jahr zu Jahr immer stressfreier, denn jetzt muss man nicht mehr mit in Hetze selbstgebackenen Plätzchen zu allen Schul-, Hort- und diversen Vereinsfeiern erscheinen. Carsten ging mit Kollegen zum alljährlichen Weihnachtsbowling und zusammen tauchten wir bei der kleinen und gemütlichen Weihnachtsfeier der Irish Dance Company auf. Heiligabend und die Weihnachtstage als solche waren wie immer gemütlich und sehr entspannt. Das Auspacken der Geschenke am Abend des 24. Dezembers zog sich wie gewohnt über Stunden hin und nachdem die Kinder in Miltitz abgegeben worden waren, konnten die Feiertage mit vielen Stunden am Computer, ausgiebig mit einem Buch in der Hand und gemütlich sowie sättigend mit Freunden bei einem Brunch in der MongBar ausgefüllt werden. Silvester feierten die Kinder und Erwachsenen natürlich altersbedingt getrennt. Stephanie traf sich mit Schulfreunden in Löbtau, Andrea lud sich jemanden ins Wohnheim ein und wir verbrachten den Übergang ins neue Jahr mit den Walzogs im Irish Pub "Shamrock". Als absolutes Highlight dieses Abends mit ewigem Erinnerungswert bleibt Olgas Tombolaglück mit nur einem einzigen gekauften Los bei lediglich 10 Gewinnen auf ca. 160 verkauften Losen: eine Flasche Wackerbarth-Sekt. Dann wollen wir mal wieder ins Landesinnere wandern und den Fluss der Geschichte entlang laufen. Wir interessieren uns immer wieder gerne für die Vergangenheit und besonders für das noch selbst miterlebte 20. Jahrhundert, sodass wir während eines Urlaubs oder durch Kurztrips immer versuchen, neben Erholung auch Wissenslücken zu stopfen oder zumindest zu ergänzen. Diesmal haben wir uns recht ausführlich einem schweren Thema gewidmet und besuchten dafür drei Orte unglaublicher Traurigkeit: die KZ-Gedenkstätten in Buchenwald (Thüringen), Auschwitz (Polen) und Theresienstadt (Tschechien). Carsten hatte während seiner Jugend- und Schulzeit eher wenige Möglichkeiten, sich näher mit diesen, im nicht immer zugänglichen Osten befindlichen Orten zu beschäftigen und Olga kannte sie lediglich aus der zum Teil recht einseitigen Berichterstattung des sowjetischen Bildungssystems. Also ein Zugewinn für beide Seiten. Viel Geschichte auf engem Raum konnten wir auch im Februar während unserer Hochzeitstagreise nach Thüringen erleben, denn in und um Weimar, sowie in Erfurt und auf der Wartburg entdeckt man immer wieder Eckpfeiler der deutschen Vergangenheit. Aber auch in Dresden erfuhren wir Dank zweier großartiger Stadt(teil)führungen mit "Igeltour" Neues über das Schicksal unserer Wahlheimat und den Wirrungen während der Nazizeit. Dagegen war der Ausflug zum Militär- und Bunkermuseum in Kossa für die Seele eher entspannend, denn wie die Geschichte glücklicherweise zeigte, hat dieses Objekt für den Ernstfall eines 3. Weltkrieges zwar eine große Stange Geld gekostet, kam aber nie für seinem Bestimmungszweck zum Einsatz. Wir bleiben mal auf diesem Pfad und wagen uns in die unendlichen Weiten der Reisetundra. Wie alle wissen, reisen wir für unser Leben gern. So schenken wir uns z.B. nie etwas zum Hochzeits- bzw. Valentinstag, sondern verplanen die Woche um den 14. Februar für einen Kurzurlaub. Wie schon oben erwähnt, trieb es uns diesmal nicht in die weite Ferne, sondern nur ins Nachbarbundesland Thüringen, wo wir neben Weimar als Basisstützpunkt auch Tagesausflüge nach Plauen und zur berühmten Göltzschtalbrücke, nach Erfurt und zur geschichtsträchtigen Wartburg, sowie eine Wanderung zu den bereits von der Autobahn A4 gekennzeichneten Burgruinen der Drei Gleichen durchführten. Ebenfalls schon mal oben erwähnt, mussten wir für Carstens Panzerführerschein ein paar Tage nach Brandenburg fahren und es wurde insgesamt ein sehr schönes, romantisches Aprilwochenende mit Abstechern nach Fürstenwalde und in den Kurort Bad Saarow sowie einer Fahrt an den Scharmützelsee. An einem verlängerten Wochenende im Mai verknüpften wir den Wunsch nach einem Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz mit dem Wiedersehen von polnischen CouchSurfern. So lernten wir neben der sehr bedrückenden und trotzdem beeindruckenden KZ-Anlage auch gleich noch die äußerst hübschen Innenstädte von Breslau und Krakau kennen. Der zweite, für die OLCAs eigentlich immer fest eingeplante Jahresurlaub führte uns in die Gegend um den Vierwaldstättersee und dort wollte Carsten insbesondere seine Faszination für die alpine Bergwelt an Olga weitergeben - der Funke scheint nun sogar tatsächlich auch zu ihr übergesprungen zu sein. Der dreiwöchige Sommerurlaub in der schönen, aber teuren Schweiz war abwechslungsreich gestaltet, mit Städtetouren durch Bern, Zürich, Basel, St. Gallen, Vaduz und Luzern, mit Touren an den Rheinfall in Schaffhausen, auf die Zugspitze, auf den Pilatus und zum Schloss Neuschwanstein, mit einer 100 km langen Drei-Pässe-Rundfahrt, mit Wiedersehen von Freunden und CouchSurfern und natürlich mit Wanderungen zu höher gelegenen Zielen, wie z.B. dem Pragelpass, Bürgenstock, Rigi und Aletschgletscher. Bei dem Thema denken wir gleich an den noch in der Casa OLCA lebenden Teenager, denn nichts liegt diesem Mädchen ferner, als sich an Bergwander- oder Städtetouren zu erfreuen. Deshalb hat sich Stephanie lieber für die zeitgleiche Urlaubsfahrt mit Papa & Neufamilie nach Dänemark entschieden. Sogar Andrea hat sich ihnen für ein paar Tage angeschlossen, da es wohl genug Schlafplätze in dem großzügigen Ferienhaus gab. Für beide ist dies aber nicht die einzige Reise des Jahres geblieben, denn Stephanie fuhr im Juni für ein paar Tage auf Klassenfahrt nach Neuss bzw. Düsseldorf und Andrea hatte ja ihre drei Monate in der Ukraine und im Dezember noch zwei Wochen in Belgien, wo ihr Freund zu dem Zeitpunkt gerade sein Auslandspraktikum absolvierte. Apropos Freund, begeben wir uns doch einmal ins Hochland der Freundschaften. Andrea ist bereits seit über einem Jahr mit Karl zusammen und möge diese Liaison auch noch sehr lange halten - sie ist sehr glücklich und immer noch verliebt. Nichts zählt doch am Ende mehr für Eltern, oder? Wir haben ebenfalls viel Zeit mit unseren engen und teuren Freunden (eine Aufzählung wäre an dieser Stelle zu lang und wir gehen ganz fest davon aus, dass diejenigen wissen, dass sie gemeint sind) gehabt und unzählige Stunden mit Quatschen und dem Genuss von Leckereien und Getränken aller Art verbracht. Man hilft sich gegenseitig, hört zu und gibt Tipps & Tricks ohne sie wäre unsere Zeit im Jahr 2013 und davor ganz gewiss nie so schön verlaufen - es ist so toll, dass es Euch gibt! Aber wir nahmen uns natürlich auch genug Zeit, um neue Leute, z.B. bei CouchSurfing-Treffen kennenzulernen oder Internetbekanntschaften in Persona zu treffen, wie das bei Monique aus Frankreich oder bei Claudia, ehemals aus den USA und nun in Norddeutschland lebend, der Fall war. Ebenfalls unvergesslich bleiben die Momente, als wir Eleanor aus Australien bei ihrem kurzen Dresden-Aufenthalt wiedersehen oder als wir Doros Erzählungen über Lesotho lauschten und die dazu gehörigen Fotos angucken konnten. Wo ein Hochland ist, da gibt es leider auch Tieflandebenen - an Kleinkatastrophengebieten kommt man eben nie vorbei. Ja, alle Arten von unangenehmen Sachen gehören definitiv in die Wüste, denn man könnte getrost auf diese verzichten, aber man muss wohl oder übel selbst weniger schöne Sachen des Lebens in Kauf nehmen und aus diesen lernen. So gab es dieses Jahr zum Beispiel am Anfang des Jahres eine Auseinandersetzung mit unserer Kleinen, die am Ende vielleicht doch noch alle Seiten wachrütteln konnte, sodass die restlichen 50 Wochen des Jahres in Ruhe und Harmonie verlaufen sind. Davon kann nicht jede Familie mit einem Teenager im Fastvolljährigenalter berichten - wir wissen dieses Privileg sehr zu schätzen und möchten an dieser Stelle auch einen Dank an unsere lieben Kleinen aussprechen, die sowohl Kindheit als auch "Tee-Nager"-Dasein zu einer äußerst erfreulichen Zeit mit Erinnerungswert werden ließen. Leider immer wiederkehrend in 2013 waren Olgas gesundheitliche Einbrüche. Ihr Immunsystem machte öfters mal schlapp und im Endeffekt kränkelte sie im vergangenen Jahr wesentlich mehr als üblich. Besonders ein Krankheitsfall ärgert sie sehr, denn dadurch konnte sie im Februar leider nicht zu Kerstins 50. Geburtstag mit dem Motto "Mode & Tanz der 50er Jahre" kommen. Jammerschade, aber so musste Carsten dann mit den Kindern alleine hingehen. Ebenfalls ärgerlich für Olga bleibt ein unverschuldeter Unfall mit Blechschaden, wo sie erneut schmerzlich erfahren musste, dass man einem Unfallgegner selbst dann nicht trauen darf, wenn die Ausgangslage eindeutig zu sein scheint. Trotz Schuldanerkennung am Unfallort (die Fahrerin des anderen Wagens rollte über eine rote Ampel und Olga hat mit ihrem Auto gestanden) einigen sich die Versicherungen am Ende auf eine 50%-Teilschuld für jeden. Keine Zeugen, keine Polizei, kein schriftliches Schuldeingeständnis zum Glück hatte dieser Unfall mit dem Dienstwagen für die OLCAs keinen finanziellen Schaden, aber am Ego kratzt es trotzdem, wenn man für etwas schuldig gesprochen wird, was man eigentlich gar nicht hätte verhindern können. Mehr als Stehen geht ja schließlich nicht! Ein anderer Autounfall hat die OLCAs in 2013 besonders traurig gemacht, denn der in der Familie sehr beliebte Schauspieler Paul Walker verliert Ende November bei so einem sein Leben. Bekannt wurde er natürlich mit den Actionfilmen "The Fast and the Furious" und "2 Fast 2 Furios", aber auch seine Filme "Timeline - Bald wirst du Geschichte sein", "Into the Blue" und die restlichen vier Teile der Fast-and-Furious-Saga haben schon ihren Weg in die familieneigene DVD-Sammlung gefunden. Paul, Rest in Peace. Carstens persönliche Erfahrung mit dem Autoverkehr war da schon etwas anders. Er ist zwar völlig unfallfrei durch das Jahr gekommen, musste aber bei einer Dienstfahrt von Hamburg zurück nach Dresden insgesamt 5 Stunden auf der stockdunklen Autobahn stehen. Geplant war eine Rückkehr gegen 22 Uhr, doch erst um 3:30 Uhr erreichte er total groggy sein Bett und der Wecker klingelte schon wieder 2 ½ Stunden später zum erneuten Aufstehen und Brötchenverdienen. Eine Katastrophe abseits der Straße betraf alle OLCAs zum Glück nur indirekt, aber dennoch haben sie zwei Male in diesem Jahr gebannt auf die erhöhten Wasserstände an der Elbe geblickt - normal sind in der Regel ca. 2,50 m. Im Februar stieg der Pegel in Dresden auf 5,15 m und überschwemmte nur ein wenig das Terrassenufer, aber im Juni schwappte die braune Brühe bei einem Höchststand von 8,76 m über so manchen Deich. Glücklicherweise hat Dresden aus dem Jahrhunderthochwasser 2002 mit einem Pegel von 9,40 m gelernt und das letzte Jahrzehnt viel Anstrengung in einen guten Hochwasserschutz bis zu dieser Höhe gesteckt. Andere Städte haben leider an der Höhe der Spundwände geknausert und in diesem Sommer dafür sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen. Wir erreichen die Gartenkolonie auf unserem Wanderweg. Während wir am und im Haus nur das erledigten, was der Alltag einforderte, schrie unser Garten dieses Jahr nach viel mehr Aufmerksamkeit und Pflege. Das Holz unserer terrassenartigen Hangbepflanzung ist im Laufe der Zeit ganz morsch geworden und musste im April ersetzt werden. Da Olga wieder mal zur passenden Zeit erkrankt war, holte sich Carsten Unterstützung von der Gartenarbeit hassenden Jugend. Aber an und für sich hat er nahezu die gesamten schweren Aushubarbeiten im Alleingang erledigt, weshalb ihm sein Muskelkater noch tagelang in den Knochen saß. Im Oktober allerdings war ihm Stephanie mehr als nur eine kleine Hilfe, denn in nur wenigen Stunden führten die Beiden einen solch elementaren Kahlschlag an unseren Bäumen und Sträuchern durch, dass der geräumige KIA insgesamt zwei Fuhren bewältigen musste, bis aller Abschnitt zum Wertstoffhof transportiert worden war. Die Vegetation, welche bislang unsere Pflege überstanden hatte, war inzwischen so enorm gewachsen, dass dieser Schritt einfach notwendig geworden war. Wie bleiben bei der Flora und wagen einen Abstecher in den Technikdschungel. In Sachen Anschaffungen wird bei uns der Ball aufgrund der geplanten Auswanderung ja bekanntlich recht flach gehalten, aber dennoch fanden auch in diesem Jahr ein paar Neuzugänge den Weg in die Casa OLCA. Die mit Abstand wohl teuerste Investition war ein kombiniertes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk von Carsten, welches Olga zu ihrem Geburtstag überreicht bekam. Mit der neuen Canon EOS 7D wechselte sie nun vom absoluten Einsteigermodel bei Spiegelreflexkameras (2011 bekam sie eine Canon EOS 1000D) zur Profiausstattung. Die letzten zwei Jahre hat sie aber durch beharrliches Bücherwälzen und den Besuch diverser VHS-Foto- und Photoshop-Kurse deutlich gezeigt, dass das Neuland der DSR-Fotografie bei ihr nicht nur eine kurzweilige Aufmerksamkeit bekam. Auch die Kindle-Familie hat in den vergangenen zwölf Monaten Zuwachs bekommen. Bei einer deutlichen Preissenkung des einfachsten eBook-Readers von Amazon, gönnte sich nun auch Carsten ein eigenes Gerät, nachdem er Olga schon vor vielen, vielen Monden ihr Exemplar überreicht hatte. Die beiden Kindle haben sich z.B. als großartige Lösung erwiesen, als es darum ging, welche Lektüren man für drei Wochen Schweizurlaub mitnehmen könne, wenn als Transportmittel lediglich der geringe Stauraum des Smart-Cabrios zur Verfügung steht. Ein weiterer Verwandter dieser Familie, ein Kindle Fire HD, weilte nur kurz zu Einrichtungszwecken innerhalb der Casa OLCA-Wände, denn er ging als Weihnachtsgeschenk in den Besitz von Andrea über. Sie findet es und den damit verbundenen mobilen Internetzugang toll, denn dieses Tablet passt mit seinen 7 Zoll ohne Probleme in jede Handtasche. Carsten merkte im Laufe des Jahres immer mehr, dass unsere Speicherkapazität, nicht zuletzt durch die Bilderflut aus Olgas Hand, allmählich an ihre Grenzen stieß und der damalige Datenserver aufgrund des Alters auch zunehmend unzuverlässiger wurde. So wechselte er von einem PC mit Windows auf ein Kompaktsystem namens NAS (Network Attached Storage). Die erste Anschaffung entpuppte sich nach nur kurzer Zeit als kleiner Fehlgriff mit technischen Defekten und bei diesem Wechsel entschied sich der Dompteur des Technikzoos für ein NAS von Synology mit insgesamt 6 Terrabyte Plattenplatz. Dieses System hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt und folgt brav den Befehlen seines Sysadmins ohne groß aufzumucken. Auch für ein ausreichendes Backup auf USB-Festplatten ist mittlerweile gesorgt - unsere Daten sind (ge)sicher(t)! Und schon gelangen wir auf die Zielgerade. Glücklicherweise ist die Familienplanung in genau den Bahnen, in die wir sie schon vor fast 10 Jahren legten - toi toi toi, dass es auch weiterhin so bleibt. So langsam wächst aus den anfänglichen Träumen und weit in die Zukunft gesteckten Zielmarken immer mehr die Gewissheit, dass ein Erreichen in greifbare Nähe gerückt ist und es kommt sogar schon ein wenig Wehmut auf. Andrea hat ja bereits 2011 ihr Abitur bestanden und aufgrund ihres Studiums das Haus verlassen, 2014 wird Stephanie da gleichziehen. Somit nimmt auch unsere Planung, einmal für ein paar Jahr(zehnt)e im Ausland zu arbeiten, immer konkretere Züge an, sodass uns das Thema in 2013 stets und ständig begleitet hat. Wir haben uns mit Leuten, die diesen Schritt bereits gewagt haben und dazu natürlich viele Tipps und Hilfe geben konnten, zu einem Erfahrungsaustausch getroffen, wir haben immer mehr auf die vier festgelegten Stufen für unsere Auswanderung (1. Kinder aus dem Haus, 2. Umzug in eine Wohnung und Verkauf des Hauses, 3. Arbeitssuche im Ausland & 4. Umzug in die Ferne) hingearbeitet und konnten auch schon erste Gespräche bezüglich des baldigen Hausverkaufes führen. Das bedeutet aber auch, Stück für Stück alte Gewohnheiten immer mehr aufzugeben, ungefähre Planungsschritte mehr und mehr zu konkretisieren, sich schon aktiv mit einer Auflösung des Haushaltes auseinanderzusetzen und natürlich seine Fühler in alle Richtungen auszustrecken. Welches Land wird es am Ende werden? In welchen Stadtteil würde die zwischenzeitlich zu suchende Mietswohnung am Besten hinpassen? Wohin mit den ganzen Büchern? Wird unser 2004er-SMART noch so lange durchhalten? Viele Fragen auf die wir derzeit noch keine Antwort haben, aber für uns werden sich 2014 bestimmt so einige Weichen stellen das ist aber ein Thema, welches erst in ungefähr 12 Monaten als Jahresbericht thematisiert wird.
Jetzt haben wir bereits seit zwei Monaten unsere Route für 2014 eingeschlagen und sind immer wieder gespannt, was uns hinter jeder Tageskurve so erwartet. Das, was wir bisher erleben konnten und in den kommenden 30 Wochen noch erleben werden, berichten wir euch am Ende sicherlich wieder in gewohnter Art und Weise. Bis
dahin wünschen wir allen Lesern noch eine fröhliche und sichere Wanderung
durch das eigene Jahr. | |
Olga & Carsten Dresden, März 2014 |