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Freitag, 12. Februar
Erkundung der kulinarischen Spezialitäten

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So haben beide auch gleich mal das Frühstück verpennt und sind erst um 10:30 Uhr aus dem Hotel raus an den

Strand gegangen, um eine Örtlichkeit für ein kleines Frühstück
zu finden. An einer Beachbar nahm man sich ihrer an und impro-
visierte ein einfaches aber leckeres Frühstück aus getoastetem
Baguette mit Schinken und Käse für Carsten und für Olga mit Erd-
beermarmelade - das stand so bestimmt auf keiner Speisekarte    ;o)

Frisch gestärkt und unternehmungslustig liefen die beiden einmal komplett um das nahegelegene Monument,

was schon am Abend zuvor, bei der ersten Rundfahrt mit Candido, belusti-
gend aufgefallen war. Es zeigt zwei Frauen, die voller Freude an den Strand
hechten
und stellt u.a. eine Hommage an Pablo Picasso dar, der diese
Szene bereits in einem Bild während seiner blauen Periode (1901 - 1904)
festgehalten hat. Bezüglich Strand und Meer erinnert Carsten jedenfalls die
Hingabe, das Benehmen und die Statur der Damen sehr an Olga ...

 
Als nächstes stand ein Besuch im Supermarkt an, da für die geplanten Unternehmungen und Fahrten Trinken
und Snacks besorgt werden mussten. Im Ausland lassen sich die beiden bei so etwas immer gerne sehr viel
Zeit, um die Auswahl genauestens unter die Lupe zu nehmen, die Preise zu vergleichen und eventuell Dinge zu
kaufen, die man in Deutschland nicht so ohne Weiteres bekommt. Deshalb kamen sie auch erst nach fast
2 Stunden wieder heraus und schleppten ihre Beute ins Hotel. Danach haben sie zunächst die gesamte Außen-
anlage
erkundet (die witzigsten Szenen waren das "Leider-keine-hübschen-Lifeguards"-Schild und die abwartende
Katze vor der Vogelvoliere), Fotos der mitgereisten und -genommenen OLCA-Bären geschossen und einen klei-
nen Strandspaziergang gemacht, bevor Candido ab 14 Uhr zu einer kulinarischen Rundreise durch Torremolinos
eingeladen hatte.
 

   Infobox TAPAS:
           Tapas haben in Andalusien ihren Ursprung und es gibt sie heutzutage überall in Spanien. Es
sind kleine Happen, die eigentlich nur als Zugabe zum Getränk dienen sollten. Übersetzt entspricht
"tapa" dem deutschen Wort "Deckel", welcher zur damaligen Zeit mit zum Wein gereicht wurde. Da-
bei wurde z.B. ein Stück Käse, ein Schälchen Oliven oder eine Scheibe Wurst bzw. Schinken so
auf das Weinglas gelegt, dass Fliegen die Flüssigkeit nicht erreichen konnten. Daraus hat sich im
Laufe der Zeit eine ganz besondere Essenskultur entwickelt und so ziehen die Andalusier auch ger-
ne in kleinen Gruppen von Kneipe zu Kneipe und genießen Bier, Wein und natürlich Tapas an
wechselnden Orten. Im Allgemeinen gilt: das Angebot ist vielfältig und der Fantasie der Gastwirte ist
keine Grenze gesetzt.
 

Da merkte man wieder deutlich die Unterschiede zwischen der deut-
schen und der spanischen Art der Nahrungsaufnahme: während die
Deutschen sich mehr oder weniger an einem Ort niederlassen, um
dort sättigend zu essen, zu trinken und zu quatschen, zieht der Spa-
nier von Bar zu Bar und genießt kleine Häppchen und die Abwechs-
lung. So hat sich das natürlich auch Candido gedacht: sie starteten in
der "Meson La Choza Der Pepe" mit Bierchen und Tapas mit Fleisch,
Tomate und Spiegelei, gingen dann weiter ins "Antoxo", wo bei geho-
benerem Ambiente Weißwein aus Schälchen, Tintenfisch und Mu-
scheln
verdrückt wurden, landeten anschließend im "Restaurante Fru-
tos" (Candido hat hier viel Zeit in seiner Kindheit und Jugend verbracht)
bei Rotwein mit Zitrone und Bitter Lemon, einem Stück vom besten
Teil des Serrano-Schinken, Russischem Salat und Fisch- bzw. Schin-
kenkroketten und beendeten die Genussreise in der orientalisch anmu-
tenden Teeria "Cheap Charlie" mit Pinienkernen in Minztee und einem
Glas Birnensaft. Olga und Carsten danken Candido noch heute aus
ganzem Herzen, dass er genau diese Tour für das Treffen bzw. das
"Mittagessen" ausgesucht hat ... es war einmalig und unvergesslich!
Allerdings bedauern beide, dass er ihnen das Bezahlen so schwierig


 

 


 

 

gemacht hat, denn auch hier scheiden sich die Verhaltensweisen bei-
der Nationen, denn wo in Deutschland der Besucher versucht zu be-
zahlen, geht hier die Zeche in der Regel auf den Gastgeber.

Nachdem sich die beiden vom CouchSurfer verabschiedet hatten, setz-
te leider wieder der Regen ein, sodass sie die nächsten Stunden in
einem von drei Salons des Hotels mit Laptop, Buch und Fotogucken
verbrachten. Beim allgemeinen Geräuschpegel der vielen Rentner in-
klusive deren Unterhaltungen in Englisch, Deutsch und Spanisch
mussten Olga und Carsten unweigerlich an den Film "Sneakers - Die
Lautlosen" denken, wo ein Mitfahrer mit verbundenen Augen zu einem

Geheimtreffen gebracht wur-
de und beim Rekonstruieren des Weges aussagte, dass sie an ei-
ner Party vorbeigekommen wären. Am Ende stellt sich aber heraus,
dass er keine quatschenden Menschen gehört hatte, sondern das
Schnattern einer Schar Gänse. Die Situation im Salon kam dem
sehr nahe und wenn man die Augen schloss, konnte man das Was-
ser und die gefiederten Freunde förmlich riechen.

Nach dem Abendessen besuchten sie eine durch Aushang bekannt-
gegebene Flamenco-Show und erkundeten den allgemein zugäng-
lichen Innenbereich der gesamten Hotelanlage, bestehend aus den
drei SOL-Hotels "Don Marco", "Don Pablo" und "Don Pedro". Auf-
grund der Nicht-Saison war natürlich einiges (ab-)geschlossen, aber

die Komplexität wusste schon zu beeindrucken. Es hat sogar etwas gedauert, bis sie zurück zum Zimmer fan-
den und beendeten nach etwas TV-Berieselung gegen 23 Uhr den 3. Tag der Reise.
 

   Infobox SERRANO-SCHINKEN:
           Eine andalusische Spezialität ist der berühmte "Jamón serrano", der Serrano-Schinken. Die-
ser stammt von freilaufenden Schweinen, die Zeit ihres Lebens durch großen Eichenwälder streunen
und deren Beine nach der Schlachtung an der Bergluft monatelang in speziellen Lagerräumen ge-
trocknet werden. Charakteristisch ist das magere und kaum faserige Fleisch mit einer mild-aroma-
tischen Note. Da für den Serrano-Schinken das Fleisch hellhäutiger Hausschweine verwendet wird,
heißt er auf spansich auch "Jamón de pata blanca" („Schinken von der weißen Pfote“).
 

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