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Dieser Königpalast
verfügt, zur damaligen Zeit in Europa untypisch für herrschaftliche
Sitze, weder über eine repräsentative Fassade, noch über eine
architektonisch bedeutsame Hauptachse oder über Raum- fluchten, sondern
reiht Innenhof an Innenhof,
von denen man wiederum in die unterschiedlich genutzten Räumlichkeiten
und Gemächer gelangt. Springbrunnen,
Gartenanlagen, Blütenpracht, Zitrus-
und Orangenbäum- chen runden das spielerische und einladende Gesamtbild
des "Herzens der Alhambra" inmitten der brachialen Festungsmauern
ab. Viele Rei- seführer fragen berechtigt, ob dies der Zauber bzw. das
Geheimnis der muslimischen Anlage ist - es zieht einfach jeden in seinen Bann.
So erzählt man sich auch heute noch die Legende, dass nach der Überga- be
der Stadt im Jahr 1492 der letzte maurische Herrscher Boabil, mit dem Wissen
nie wieder zurückzukehren, davon ritt und sich nur noch ein einziges Mal
zur Alhambra umgedreht hat. An diesem Ort, heute als "Paß des Seufzers
des Mohren" bekannt, verlor er die Fassung und weinte hemmungslos über
den Verlust seines Paradieses, worauf hin seine Mutter ihm geantwortet haben
soll: "Beweine nicht wie ein Weib, was du nicht wie ein Mann hast verteidigen
können." |