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Eine Olga auf der diesjährigen EXPOPHARM-Messe in München
         (
EXPOPHARM 2004 = Internationale pharmazeutische Fachmesse und deutscher Apothekertag)

bzw.

Meine erste Begegnung mit dem Oktoberfest      
       

    

Mittwoch, den 29.09.2004

Am frühen Morgen gab es für die Kinder Abschiedsküßchen und Carsten hat mich (der Koffer klemmte zwischen den Knien) mit
dem SMART zur Arbeit gebracht. Laut Plan sollten wir die Firma bis 11:00 Uhr reisefertig verlassen, aber tatsächlich saßen
mein Arbeitskollege Heiko und ich erst um 12:15 Uhr in seinem voll beladenen Skoda. Kurz vor Abreise hat man nämlich noch
festgestellt, daß auf der Werbetafel ursteinalte Karten kleben, daß der Beamer noch nicht getestet wurde, usw … man kennt
sowas ja.

Der Beamer beamt nicht dahin wo er soll !

Die Fahrt nach München ohne Pause war teilweise ganz schön mühsam gewesen, da es
sehr stark regnete und auf einigen Abschnitten Aquaplaninggefahr drohte. Um 16:40 Uhr
standen wir total gehetzt an unserem kleinen Stand auf dem Messegelände. Wir haben
gleich mit dem Aufbau angefangen, denn um 18:00 Uhr mußten wir laut Messeleitung un-
bedingt die Halle wieder räumen. Natürlich ging unter Zeitdruck wie immer einiges schief !
So wurde z.B. das Bild des Beamers nicht auf die dafür vorgesehene Stelle gestrahlt und
erst diverse zeitraubende Tricks brachten die gewünschte Besserung. Als ich Wasser
zum Abwischen von Tisch und Barhocker auf dem Damenklo geholt habe, lief dort doch
tatsächlich ein Mann heraus und wir kamen auf Englisch ins Gespräch - eigentlich sah er
gar nicht schlecht aus    ;o)

Unserer Stand war nur zum Teil bei unserem Verlassen vorzeigbar, aber wenigstens war
unser Auto leer als wir bei den schlechten Wetterverhältnissen im Leichtzustand mit ABS
und gutem Reaktionsvermögen eines Vordermannes noch vor einem Stauende zum Halten
kamen. Somit erreichten wir heile unser gemütliches Hotel-Café Schwaiger, mit guten
Zimmern, nettem Personal und leckerem Bistroessen - was braucht man in einer fremden Gegend denn mehr ? Da die Kellnerin uns beim Bezahlen etwas vergessen hatte, gab es

sogar ein Baileys für mich und ein Korn für Heiko als Warte-Trostpflaster und Betthupferl gratis.
     

Donnerstag, den 30.09.2004

Unser Stand wartete ja noch auf Vollendung und somit mußten wir uns schon ganz früh (6:30 Uhr Frühstück, 7:15 Uhr Abfahrt)
auf den Weg machen. Bis zur offiziellen Messeöffnung um 9:00 Uhr sind wir dann leider immer noch nicht ganz fertig geworden,
aber glücklicherweise lief die Messe nur schleppend an. Zwischen unserem Stand und dem Eingang konnten die Besucher
schon in drei anderen Hallen Werbegeschenke abstauben und so waren Stand und wir bis zu den ersten Besucherströmen
präsentierfertig und vorbereitet.

Interessanterweise bestätigte sich für uns mal wieder das Herdenbewußtsein des Menschen, denn trotz vieler Messebesucher
traute man sich nur an unseren Stand, wenn schon andere "Herdentiere" interessiert die Auslagen anschauten oder sich mit uns
in einem Gespräch befanden. So war es ein ständiges Hin und Her zwischen gähnender Leere und anregenden Gesprächen.
Gegen Mittag gesellte sich noch unser Chef aus Dresden zu uns und die Entscheidung ob Besuch der Messereröffnungsparty
oder des Oktoberfestes stand im Raum. Da die Karten für die Party schon ausverkauft waren, konnten wir uns entweder auf die
Warteliste setzen lassen oder mit einem unseren Kunden auf den Wies'n treffen. Was soll ich sagen, die Wies'n haben schnell
gesiegt :o)

Da fiel uns allerdings unsere Unwissenheit auf die Füße, denn mit extra warmen Klamotten waren wir in den riesigen Hallen
namens Bierzelte etwas falsch ausgerüstet. Auf den Wies'n ist alles irgendwie größer als normal: die Zelte, die Bierkrüge, die
Preise, aber auch die Laune ! Wo sonst sieht man Leute in Trachten, welche auf den Bänken tanzen ?

Willkommen auf dem Oktoberfest        Das sollen Bierzelte sein ?        Die tanzende Menge war toll      

      
Letztendlich verließ ich eingefleischter Wodka-Trinker das Löwenbräu-
Zelt mit den Promillen von zwei Maß und einer gewissen Heiserkeit,
denn eine ruhige Unterhaltung ist in so einem Zelt einfach undenkbar.
Erst begleiteten wir Herrn Werner, der aufgrund späterer Buchung
woanders untergebracht war, zu seinem Hotel und fuhren dann mit
dem Taxi zu unserem. Da eine angetrunkene Olga sehr redselig wird,
habe ich mir den Taxifahrer vorgenommen und ihn während der Fahrt
ausgefragt: er war geschieden, Grenzschutzbeamter, hat eine
16-jährige anspruchsvolle Tochter und will sich nie wieder mit einer Frau einlassen. Kein schlechtes Ergebnis für eine 20-Minuten-Fahrt,
oder ? Um kurz vor halb 1 bin ich endlich in meinem Bett gelandet
und natürlich sofort eingeschlafen.

Freitag, den 1.10.2004

Die Wies'n blieben nicht ganz ohne Folgen für uns, denn Heiko sah
beim Frühstück etwas angeschlagen aus und hatte keinen Hunger
und mein Magen schickte mir Signale, daß er die Mischung aus viel
Bier, Radi und Zwiebel nicht sonderlich toll findet - doch wenigstens
war ich ohne Kopfschmerzen und Übelkeit.

Ungewöhnliche Größe eines Alkoholglases

       
Nach dem "Katerfrühstück" bestellten wir uns an der Rezeption ein Taxi, um zu unserem Wagen zu kommen, der am Vorabend
am Hotel des Chefs abgestellt worden war. Da Herr Werner aber nicht ans Handy ging und wir beide uns nicht mehr an den Ort
seines Hotels erinnern konnten, mußte der Taxifahrer anhand des Hotelnamens, des Straßennamens und des Sondermerkmals
"in der Nähe des BuGa-Geländes" finden. Erst sanfter Zwang unsererseits brachte ihn davon ab uns schnurstracks zu den
Messehallen zu bringen. Erwartungsgemäß kamen wir natürlich zu spät beim Chef an und zur gleichen Zeit öffnete die Messe
ihre Pforten. Jegliche Eile wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn irgendwie schlafen Apotheker wohl sehr gerne aus - erst ab
10:00 Uhr waren die ersten Besuchergrüppchen bei uns angelangt. Es waren wieder einmal viele interessante und interessierte
Besucher dabei und meine Entdeckung eines Internetcafes zwei Hallen weiter ließen den Tag nicht langweilig werden.

Abends wählten wir anstatt Oktoberfest lieber die "Normalität" und entschieden uns zum Abendessen in die Münchener Innen-
stadt zu gehen. Immerhin eine Gelegenheit auch den Stadtkern bei Dunkelheit kennen zu lernen - der Marienplatz sieht abends
wirklich sehr gut aus. Nach dem Essen konnten wir noch klassischer Open-Air-Musik von drei Mädchen mit Geigen und ein
Junge mit Cello lauschen. Mit S-Bahnverspätung von fast einer halben Stunde wegen einer Notbremsung sind wir endlich um
23:00 Uhr im Hotel halbtot ins Bett gefallen.
      

Samstag, den 2.10.2004

Endlich mal ein Tag, wo morgens alles wie am Schnürchen klappte: Aufstehen, in
Ruhe Frühstücken, Fahren, sogar ein Shuttle-Bus zu unserer Halle stand an der
Haltestelle und wartet auf uns. Dies war der große Tag der ausgeschlafenen Jäger
und Sammler, denn sowohl die Gutscheinkarten für Kundenkarten zum Sonderpreis
als auch die bedruckten Schlüsselbänder gingen weg wie warme Semmeln (die
Rückmeldequote zeigt immer erst wahres Interesse). Es kamen sogar ein paar
Apotheker vorbei
, mit denen man schon seit Jahren telefonischen Kontakt hatte.
Dies wohl der persönlich interessanteste Teil an Messen, denn man stellt sich die
Leute IMMER anders vor als sie in Wirklichkeit aussehen !
       

Kundengespräch

Unser Chef verließ uns schon wegen eines geplanten Klassentreffens gegen Mittag und somit entschieden wir uns abends ohne Umwege ins Hotel zu fahren. Das hoteleigene Bistro enttäuschte uns auch diesmal nicht, denn das Essen war einfach lecker
und am Ende habe ich mir sogar noch ein Long Island Ice Tea genehmigt - viel starker Alkohol und etwas Crash-Eis der ideale
Schlaftrunk für mich. Zu schade nur, daß wir den im Preis enthaltenen Wellnessbereich all die Tage nicht ausprobiert haben   :o(

Sonntag, den 3.10.2004

Wegen Packen und für-Schatz-hübsch-machen war Aufstehen sogar schon um 6:30 Uhr Pflicht. Nach einem kurzen Frühstück
haben wir schnell ausgecheckt und saßen schon um 8:00 Uhr ganz brav mit unserem Gepäck im Auto. Die letzte Fahrt zur
Messe durch die bayerischen Dörfer verlief ausnahmsweise bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein.

Am Samstag kamen "nur" die Sammler, heute am Sonntag fielen richtige Hamster über uns her ! Wenigstens konnten wir ohne
Probleme alle restlichen Gutscheinkarten und Umhängebänder an den Mann bzw. die Frau bringen - auch ich bin auf Hamstertour
durch die Hallen gezogen, um die Süßigkeitenkiste im OLCA-Haus zu füllen und die Kinder mit zwei Rucksäcken und andere
nette Kleinigkeiten zu versorgen.

Standardmäßig kam natürlich 5 Minuten vor Messeschluß der letzte ernsthaft interessierte Apotheker und ließ sich ausführlich
von uns beraten. Mir fielen die heutigen Gespräche allerdings schwer, da ich schon nach dem Aufwachen ziemlich heiser war.
Kurz nach 16 Uhr durften endlich auch wir mit dem Abbau unseres Standes beginnen und ohne Problem konnten wir schon kurz
nach 18:00 Uhr im voll beladenen Auto gen Dresden aufbrechen.

In der Nähe von Pfaffenhofen verursachte allerdings ein Steinchen einen Riß in der Frontscheibe, welcher mit jedem Kilometer
länger wurde. Das Glück des Morgens war uns danach doch wieder hold und selbst am Sonntag konnten wir eine offene Werk-
statt finden, dessen Techniker uns eine schlichte Erklärung gab: Eine Frontscheibe besteht aus drei Schichten, wovon die zwei
äußeren aus Glas sind und die innere Schicht eine Klebefolie ist. Also gäbe es keinen Grund zur Sorge und wir könnten bis
Dresden weiterfahren.

Um 22:30 Uhr machte ich endlich die Tür der Casa OLCA auf, stellte meine Sachen ab und fiel in die Arme von Carsten, welchen
ich in den ganzen Tagen so sehr vermißt habe ! Was macht ein Pärchen wohl in einer solchen Situation ? Viel schmusen und
erzählen … es tat unglaublich gut, wieder zu Hause zu sein, im eigenen Bett zu schlafen und mich in die Arme von meinem
Schatz einzurollen.