Was
bleibt von der WM im Gedächtnis ? |
- | Es
ist die erste WM mit Videobeweis für den Schiedsrichter (VAR genannt: Video
Assistant Referee), bei dem besonders strittige Szenen zuerst von einem externen
Schiriteam begutachtet und per Funk weitergegeben werden und danach der Referee
auf dem Platz ggf. auch selbst noch auf einem Monitor die Szenen analysieren kann
... die Technologie wurde recht rege genutzt und hat am Ende sogar einige spielentscheidende
Wendungen mit sich gebracht. |
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- | Mit
Island und Panama gibt es zwei WM-Neulinge. |
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- | Das
offizielle Maskottchen ist der Wolf Zabivaka (Der einen Treffer erzielt
oder kleiner Torschütze), welcher in den russischen Landesfarben
gekleidet ist und eine Skibrille trägt. |
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- | Der
offizielle FIFA-Song heißt "Live It Up" von Nicky Jam Feat. Will
Smith & Era Istrefi. In Deutschland wird wohl das Lied "Zusammen"
von den Fanta 4 & Clueso als solcher in Erinnerung bleiben. |
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- | Das
frühe Favoritensterben sorgt für einige Überraschungen: Deutschland
als Titelverteidiger und Polen mit Lewandowski erwischt es schon in der Vorrunde,
Argentinien mit Messi, Portugal mit Ronaldo und Spanien mit Silva, Ramos, Pique
& Iniesta schon im Achtelfinale und Brasilien mit Neymar kann nach dem Viertelfinale
nach Hause fahren ... von dort sind Italien und die Niederlande nach der Qualifikation
gar nicht erst nach Russland angereist. |
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- | Maradonna
blamiert sich auf der Tribüne mit Ausraster, Stinkefinger, Trunkenheit, Zusammenbruch,
Müdigkeit und Wirrtanz bis auf die Knochen. Die Medien titeln in etwa: "Der
einstige Gott auf dem Rasen ist nun nur noch ein menschliches Desaster". |
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- | Ebenfalls
völlig überraschend wird der Ausruf "Du Neymar" seit dieser
WM ein Schimpfwort für vermeintliche Schwächlinge, denn statt Spielerqualitäten
zu zeigen, geht dieser ständig zu Boden ... zum Teil auch dann, wenn er laut
Videobildern gar nicht erst berührt worden ist. Im Internet starten Fans
aus allen Sportbereichen (vom Fußball bis zum Ballett) ab sofort die Neymar-Challenge:
plötzliches Hinfallen und auf der Erde wälzen. |
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- | Die
Anhänger der japanischen Nationalmannschaft fielen während der Vorrunde
dadurch auf, dass sie nach Spielende den Müll einsammelten und das Stadion
aufräumten. Zum Teil wurden sie dabei sogar von den Fans der gegnerischen
Teams unterstützt. Die Fußballfans Japans waren bereits bei vergangenen
Turnieren für dieses Verhalten gelobt worden und stießen damit erneut
auf eine sehr positive Resonanz aus aller Welt. Nach einem packenden Achtelfinale
gegen Belgien scheidet die Mannschaft zwar aus, tat es aber den Fans gleich und
verließ die zuletzt genutzte Umkleidekabine außerordentlich sauber
und mit der in Kyrillisch niedergeschriebenen Grußbotschaft "Spasibo"
(deutsch: Dankeschön) samt ein paar niedlichen Origamifiguren. |
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- | Englands
Taktik bei Eckbällen wurde von den Medien "Schlangestehen" und
"Love Train getauft", denn vor dem Schuß reihen sich alle Spieler
am Elfmeterpunkt hintereinader auf, um beim Antritt und nach dem Schuß kreuz
und quer in alle Richtungen zu rennen. Immerhin schossen die Three Lions durch
Standards (Elfmetern, Ecken und Freistößen) insgesamt neun Tore - Rekord
! |
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- | Das
Endspiel Frankreich gegen Kroatien enthält eigentlich alles, was zu so einem
Großereignis dazugehört: Favorit gegen Underdog (Kroatien ist bei einer
WM noch nie so weit gekommen und hat damit zum ersten Mal die Chance auf den Titel),
Drama (der Freistoß zum 1:0 resultiert aus einer eindeutigen Schwalbe -
kein Videobeweis), Pech (durch den falsch gegebenen Freistoß köpft
Mandzukic in der 18. Minute ins eigene Tor), Hoffnung (nach 10 min gelingt Perisic
mit einem Volleyschuß der Anschlußtreffer), Tragik (ein unbeabsichtigtes
Handspiel durch Perisic führt nach dem Videobeweis zum erneuten Führungselfer
für Frankreich - 2:1 in der 38. Minute), Abwechslung (Anfangs schlafen die
Franzosen noch und bekommen bei einem Torschußverhältnis von 7:1 zwei
Tore "geschenkt", in der zweiten Halbzeit zeigen aber auch sie, daß
sie mitspielen wollen), Doppelschlag (Frankreich nutzt die kroatische Offensive
in der 59. und 65. Minute zur 4:1-Führung), Leidenschaft (die Kroaten gaben
sich spielerisch nie auf, selbst nicht beim Stand von 4:1), erneute Hoffnung und
wieder Spannung (einen kuriosen Torwartfehler nutzt Mandzukic zum 4:2), Fairness
(wenige Karten, keine langen Liegezeiten nach Fouls und auch in den letzten Minuten
nur wenig Zeitschinden) sowie Trauer (Frankreich war nicht so überlegen,
wie das Ergebnis glauben läßt). |
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- | Trotz
zweitem Platz bleibt Kroation der Sieger der Herzen, denn mit drei Gewinnen in
der Verlängerung oder nach Elfmeterschießen kämpfte sich das kleine
4,2-Mio-Land bis ins Finale. |
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- | Mit
6 Toren erhält Harry Cane aus England den goldenen Schuh. Luka Modric aus
Kroatien wird am Ende des Turniers zum besten Spieler der WM gewählt. Thibaut
Courtois aus Frankreich wird zum besten Torhüter des Turniers gewählt.
Bester Nachwuchsspieler ist Kylian Mbappé aus Frankreich. Und die Fairplay-Trophäe
geht an die Spanische Nationalmannschaft. |
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- | Rekorde:
der schnellster Renner ist Kylian Mbappé aus Frankreich (läuferisch
kann ihm niemand das Wasser reichen, ob mit oder ohne Ball), im gesamten Turnier
wurden nur zwei Gelb-Rote und zwei Rote Karten gezeigt, Essam El-Hadary (Ägypten)
ist mit 45 Jahren und fünf Monaten der älteste Spieler, der je für
eine WM-Endrunde nominiert wurde, Daniel Arzani (Australien) ist mit 19 Jahren
und 163 Tagen der jüngste Teilnehmer einer WM, insgesamt 12 Eigentore verdoppelten
den bisherigen Rekordwert von 1998 und 29 Elfmeter wurden gepfiffen (der vorige
Top-Wert war 18 bei drei anderen WM-Turnieren). |
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- | weitere
Zahlen und Fakten: in der gesamten Gruppenphase mit 48 Spielen gab es nur ein
einziges 0:0 (Dänemark gegen Frankreich), in der 90. Minute oder gar in der
Nachspielzeit fielen insgesamt 23 Tore (mehr als bei den letzten beiden Weltmeisterschaften
zusammen), nur vier Platzverweise belegen die Fairness, die in Russland herrschte
(so wenige Ausschlüsse hatte es zuletzt 1978, als nur 38 statt 64 Spiele
absolviert wurden, gegeben) und 73 von 169 Toren (= 43 Prozent) fielen aus Standards
- der höchste Wert seit 1966, welcher sicherlich dem insgesamt starken Abwehrverhalten
aller Mannschaften geschuldet war. |