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Mittwoch, 17. Februar
Die letzte Stadtbesichtigung vor dem Abflug

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Da heute das Hotelzimmer vor 10 Uhr verlassen werden musste und die Koffer noch ungefüllt im Zimmer verteilt
waren, klingelte der Wecker schon um 6 Uhr. Bei den OLCAs sind viele Tätigkeiten genau aufgeteilt und Koffer-
packen fällt dabei eindeutig in den Bereich von Carsten. Deshalb konnte Olga gelassen zusehen, wie er im
Schweiße seines Angesichts stapelte, schob und quetschte. Sie duschte kurz vor dem Ende der Pack- und
Fluchorgie - der Decathlon-Einkauf machte sich mehr als gedacht bemerkbar. Aber trotz aller Widrigkeiten war
dann doch alles äußerst pünktlich erledigt, denn um 10 Uhr wurde rechtzeitig ausgecheckt und die Koffer konn-
ten sie in einem Hotelraum bis zum Flug am Nachmittag zwischenlagern. Auf ging's zum letzten Frühstück ...
 

Mit etwas Wehmut starteten die beiden zu ihrer letzten Ausflugs-
fahrt mit dem Auto nach Malaga und stellten dort nach erfolgloser,

halbstündiger Suche für einen Platz auf der Straße das Auto in dem unterirdischen Parkhaus eines riesengro-
ßen Kaufhauses (auch hier wieder ein krummer Betrag von 0,0383 Euro pro Minute) ab. Von dort aus machten
sie sich, immer den Blick auf den mitgebrachten ADAC-Reiseführer, auf die Suche nach den im Vorfeld angepeil-
ten Sehenswürdigkeiten der Stadt: die Kathedrale, das Geburtshaus von Pablo Picasso, die Parkanlage des

Paseo del Parque und die Hafenanlage mit Luxusliner, Katamaranfähre sowie dem
Dreimaster "Santisima Trinidad". Leider hatten sie immer wieder die knappe Zeit im
Nacken (Fahrt zum Hotel für die Koffer, dann zum Flughafen, Mietwagenrückgabe
und Check-In bis 16 Uhr) und konnten deshalb nur sehr oberflächlich durch die Stadt
stiefeln und mussten am Ende nicht nur auf ein Reingehen (u.a. Kathedrale und Se-
gelschiff), sondern zudem noch auf das Vorbeigehen bei der Burg Alcazaba und der
Festungsanlage Gibralfaro verzichten. 

Die Kathedrale von Malaga hat erstaunlicherweise nur den Namen "Cathedral" und

wird vielleicht auch deshalb im Volksmund "La Manchita", "Die Fehlende", genannt. Dieses Gotteshaus ist ein
Beispiel dafür, was nach der Vertreibung der Mauren größtenteils mit ihren Moscheen passiert ist. Kaiser Karl V.
ließ sie abreißen und auf dessen Grundriss Kirchen bauen, quasi als Zeichen für den Sieg des Christentums
über den Islam. Den etwas verächtlichen Namen erhielt dieses Renaissancebauwerk unter anderem auch, weil
der gesamte Westteil erst nach ca. 250 Jahren fertiggestellt und nachträglich auf den Bau eines zweiten Turmes
verzichtet wurde. Trotzdem hielten sich die Baumeister bis zur "Vollendung" im Jahr 1783 an die ursprünglichen
Pläne aus dem 16. Jahrhundert.

Auf der "Plaza de la Merced" erreichten die OLCAs
eines von drei Zielen, die Olga sich bei dem Besuch
der Stadt wünschte: das Geburtshaus von Picasso
und seine Bronzestatue. Die anderen beiden waren
die Kathedrale und das noch zu findende Segelschiff,
welches sie erstmalig auf der Durchfahrt von Granada
nach Torremolinos gesehen hat. Carsten konnte sich
zum Glück an der Touristeninformation auf dem Platz

erkundigen und sogar eine der mittlerweile von ihnen sehr geschätzten Ab-
reißstadtpläne bekommen. Dafür sprach er drei, vier Sätze in Englisch mit
der äußerst bemühten und freundlichen Dame und als er sich verabschieden
wollte, trat eine andere Person an ihn heran und fragte, ob er an einem Be-
wertungsfragebogen für diesen Infopoint teilnehmen würde. Da er a) alle an-
gefragten Antworten erhalten hat und b) als Zusatz noch ungefragt die Stra-
ßenkarte bekam, war er natürlich voll des Lobes. Olga genoss indes die Zeit
der Befragung für ein Ausruhen auf der Sitzbank, direkt neben Pablo.
 
   Infobox PICASSO:
           Am Plaza de la Merced befindet sich das Geburtshaus von Pablo Picasso, in dem er am
25.10.1881 das Licht der Welt erblickte. Eine Stiftung pflegt das Gebäude des wohl bekanntesten
Sohnes der Stadt und bewahrt darin unzählige Informationen (Bücher, Videos, Poster, etc.) über ihn
und seine Werke auf - vom Meister selbst sind nur ein paar Skizzen vorhanden. Besonders die Tau-
ben auf dem Platz haben es dem jungen Picasso angetan, die er dann auch immer gerne in seinen
Bildern unterzubringen wußte.
 

Von dort aus liefen sie dann an den Außenmauern der maurischen Festungsanlage Alcazaba (einst wohl ähnlich
prunkvoll wie die Alhambra, doch hier konnten die aufwendigen Ausschmückungen den Zahn der Zeit und die ge-
schichtlichen Veränderungen nicht unbeschadet überstehen) vorbei und durch einen sehr schön angelegten Park
(allerdings direkt an einer Hauptverkehrsstraße) bis zum Kai, wo die Infodame den Liegeplatz des Dreimasters
markierte. Allerdings ließ die fortgeschrittene Zeit sehr zu Olgas Enttäuschung nur noch eine Außenbetrachtung
zu, denn in den verwinkelten Straßen und Gässchen von Malaga musste ja zunächst erst noch das Auto wieder-
gefunden werden.


 

 

 

Die Rückfahrt zum Hotel und das Einladen der Koffer gestalteten sich allerdings so zügig,
dass bis zur Fahrt zum Flughafen noch ein 30-minütiger Stopp am Strand von Torremolinos
als Abschied möglich war. Auch das Wetter wollte nun kein Spielverderber sein und be-
scherte den beiden beste Voraussetzungen. So konnte Olga noch einmal mit den Füßen
ins kühle Nass hüpfen und beide die letzten Vorräte, bestehend aus Würstchen, Weißbrot
und Getränken, unter den Augen der vorbeischippernden Zöllner bei Meeresrauschen und
warmen Sonnenstrahlen verdrücken.

Nun wurde es aber endgültig Zeit den Urlaubsort zu verlassen und zum Flughafen aufzubre-
chen. Am Terminal suchten sie zunächst den Ort der Mietwagenrückgabe und verpassten
dabei ein kleines, unbedeutendes, aber dafür sehr wichtiges Schild, was die Sache etwas
länger als geplant ausdehnte. Dafür gestaltete sich dann die Abgabe umso schneller: "Did
you have any problems?" ... "No." ... "Thank you." ... das war's!

Auch beim Einchecken blieben weitere Überraschungen aus, denn die lange Schlange am
Tresen der Airline konnte man geschickt umgehen, wenn man wie die OLCAs seine Tickets
am Automaten ziehen und dann den Bypass nutzen konnte. Allerdings war der Sicherheits-
check wie beim Hinflug nerviger als sonst, aber diesmal auf eine etwas andere Art. Man war
gezwungen die Schuhe auszuziehen und seinen Gürtel abzunehmen, doch am Ende des
Fließbandes blieb einem nur sehr wenig Platz zum Ordnen und Anziehen der Sachen und
gleichzeitig musste man aufpassen, dass nichts verwechselt oder entwendet werden konn-
te. Aufgrund dieses Stresses und der Hitze im Terminal schwitzte Carsten mal wieder wie
ein Bulle!

 
Entspannung dann beim Warten am Gate, auch wenn Carsten etwas niedergeschlagen war, da sich so langsam
die Vorboten einer kleinen Erkältung zeigten. Während er sich gemütlich in der Sitzgruppe niederließ, streifte Ol-
ga im Terminal umher und entdeckte dabei sogar in einem Geschäft das Originalbild der beiden "Dickfüßer" von
Picasso. Also wussten sie auch schon jetzt ohne Internet, was die Vorlage für die Skulptur am Strand war. Back
to the Roots!    ;o)

Der Rest des Rückflugs inklusive der Zwischenlandung auf Mallorca gestaltete sich als völlig unproblematisch
und so blieben am Ende nur noch die Gedanken, ob es a) in Dresden noch schneit und b) wie man vom Flug-
hafen nach Hause kommen sollte, wenn der Flieger vor Mitternacht in Dresden landet. Nach 0:00 Uhr wäre die
Entscheidung einfacher, denn dann würde keine S-Bahn mehr fahren und man müsste zwangsläufig ein Taxi für
25 Euro nehmen. Bei einer rechtzeitigen Landung aber musste die Wahl zwischen Geldsparen oder Bequem-
lichkeit fallen ... Olga und Carsten entschieden sich für Letzteres und kehrten gegen 23 Uhr glücklich, erholt und
voller Erinnerungen in die Casa OLCA zurück. Nun mussten sie nur noch schnell alles auspacken und dann ins
Bett gehen, da am nächsten Morgen der Wecker zwar früh klingelt und zur Arbeit ruft - Freizeit wäre ihnen deut-
lich lieber gewesen!


Olga und Carsten hoffen, dass Euch das Lesen genauso viel Spaß gemacht hat, wie den Beiden das Schreiben,
denn damit halten sie nicht nur ihre Freunde und Bekannten überall auf der Welt auf dem Laufenden, sondern
können gleichzeitig selbst noch einmal die schönen Tage der Reise Revue passieren lassen.

Dresden, Mai 2010

 

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